Stilvoll (5 out of 5)

Musikexpress Sounds
...The Dandy Warhols Come Down
by MA
July 1998


Sie sind Amerikas Band der Stunde: drei verwegene College-Boys nd ein adrettes Girlie, deren zweites Album schon seit Sommer letzten Jahres zu den beliebtesten US-Reisemitbringsein zahlt. Warum das Meisterwerk erst jetzt bei uns erscheint, ist genau so unerklarlich wie die verspatete Veroffentlichung von Everclears SO MUCH FOR THE AFTERGLOW. Und mit denem sind die Dandies maturlich beste Freunde, kommen sie doch aus demselben Provisznest - Portland, Oregon, das nur einen Steinwurf entfernt vom einstigen Szene-Mekka Seattle. Von dessen musikalischen lkonen wiederum haben die Vier viel gelernt. Die Dandies lieben es episch (die Songs sind bis zu neun Minuten lang), psychedelisch (mit flirrenden Soundschleifen), grobschlachtig (in Sachen Producktion) und popping zugleich. Ihre Stucke klingen wie eine Mischung aus Beach Boys und Screaming Trees, sing wie Weezer ohne Surf, Nirvana im Duett mit Abba und Neil Young auf Acid. Die Dandy Warhols drehen die letzten drei Dekaden Musikgeschichte durch den Wolf. Der Opener erinnert an die Byrds, ,,Boys Better" persifliert Americas ,,A Horse With No Name", ,,Every Day Should Be A Holiday" konnte auch von Velvet Underground stammen, ,,Green" gar von Led Zeppelin. Naturlich wagen sich die Dandys auf ein Terrain, auf dem Millionen anderer Bands zu Hause sind. Doch niemand klaut so stilvoll wie die Dandy Warhols. Nicht umsonst huldigen sie Pop Art-Meister Andy Warhol oder ernennen Kim Deal zur Gottin des Rock (,,Cool As Kim Deal"). Das ist mindestens so ermerkenswert wie die Textzeile ,,I never thought you'd be a junkie 'cause heroine is so passe." GroBartig.